DTMT rekrutiert in China

 

Für ein Großprojekt erwartet der Mechernicher Maschinenbauer rund 120 Fachkräfte aus dem Reich der Mitte – Etwas mehr als die Hälfte wird ab Januar die extra errichteten Container-Unterkünfte in der Peterheide beziehen

Mechernich – Bei diesem Projekt ist offenbar ordentlich Druck auf dem Kessel. Bereits im Januar soll etwas mehr als die Hälfte der insgesamt rund 120 chinesischen Fachkräfte die Container-Unterkünfte in der Peterheide beziehen. Dann soll es losgehen mit dem Großprojekt, über das Geschäftsleiter Jürgen Carl nicht viel mehr sagen darf, als dass es eine große Chance für die Deutsche Mechatronics ist.

„Es ist das größte Einzelprojekt in der Geschichte des Unternehmens. Wir verfügen über ein Alleinstellungsmerkmal im Engineering, in der Produktion und Montage, so dass wir hier am Standort ein schlüsselfertiges, sehr innovatives System herstellen können“, sagt Jürgen Carl bei einem Treffen mit Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und dem städtischen Wirtschaftsförderer Christian Habrich.

Warum dieses Treffen? „Wir wollen transparent machen, dass hier keine Flüchtlingsunterkunft entsteht, sondern Wohnraum für unsere chinesischen Fachkräfte“, sagt der Mechatronics-Geschäftsleiter beim Rundgang über das Gelände an der Peterheide 4, da wo während der Pandemie ein Corona-Testzentrum beheimatet war. Jetzt stehen auf dem Gelände 54 Container in zwei Reihen und zwei Etagen. Etwas weiter hinten schließt sich noch ein Gemeinschaftsraum mit Küchentrakt an.

Die Container für die chinesischen Fachkräfte stehen bereit. Mechatronics-Geschäftsleiter Jürgen Carl (2.v.l.) informierte im Beisein von Mitarbeiter Hartmut Hag (2.v.r.) Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (r.) und den städtischen Wirtschaftsförderer Christian Habrich über den Stand des Projekts. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Von der Straße aus ist die Dimension der Wohnanlage zu erkennen. In zwei Reihen und zwei Etagen finden 54 Container Platz auf dem Werksgelände in der Peterheide. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Positive Willkommenskultur

Mit seinem Ansinnen rennt Jürgen Carl beim Mechernicher Bürgermeister offene Türen ein. „Es ist gut, dass frühzeitig informiert wird, damit die Menschen in Mechernich wissen, was hier passiert und wer hier untergebracht wird“, so Dr. Hans-Peter Schick: „Nur so kann eine positive Willkommenskultur entstehen, die wir uns alle wünschen.“ Für ihn steht fest, dass er die chinesischen Gäste auch einmal ins Rathaus einladen wird.

Laut Jürgen Carl sind die Fachkräfte von der Tri Star-Mutter, die in Singapur gelistet und in Shanghai beheimatet ist, bereits intensiv auf ihren Einsatz in Deutschland vorbereitet worden – inklusive Schulung zu kulturellen Gepflogenheiten in ihrem Gastgeberland. Dass dieser Aufwand betrieben werden muss, liegt daran, dass Jürgen Carl nach eigenen Angaben trotz aller Anstrengungen auf dem heimischen Markt keine Fachkräfte finden konnte.

„Wir haben zunächst über Kampagnen versucht, Menschen für unser Unternehmen zu begeistern – über alle Kanäle, so wie man das heute macht“, erklärt der Mechatronics-Geschäftsleiter. Da das nicht zum Erfolg führte, wurde die Agentur für Arbeit eingeschaltet. Vier Assessments mit jeweils rund 50 Leuten wurden bei Mechatronics durchgeführt, mit Besichtigung der Produktion und der möglichen Arbeitsplätze. „Doch von den 200 Teilnehmern kam lediglich eine Handvoll an Bewerbungen, die letztlich zu drei Einstellungen geführt haben“, sagt Jürgen Carl.

Diverse Unterkünfte geprüft

Doch bei dem Projekt geht es auch darum, schnell zu sein. Daher kam prompt die Zusage des chinesischen Inhabers, dort Fachkräfte zu rekrutieren und nach Deutschland zu entsenden. Deren Unterbringung war dann die nächste Hürde. Hotels kamen in Betracht und wurden wieder verworfen. Auch die Eifelhöhen-Klinik war eine Idee, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht verwirklichen ließ.

„Daher haben wir uns dann für die Container-Lösung auf unserem Werksgelände entschieden“, erläutert Jürgen Carl. Das biete einerseits den Vorteil der Nähe zum Arbeitsplatz und andererseits sei Mechernich über die Bahn bestens angebunden, so dass die chinesischen Mitarbeiter auch eigenständig Unternehmungen machen können.

Ihr Aufenthalt in Deutschland ist zunächst auf lediglich ein Jahr ausgelegt. „Wir wollen auch weiterhin versuchen, hier in Deutschland Fachkräfte zu finden oder auch auszubilden“, sagt Jürgen Carl. Schließlich soll das Projekt, über das er noch nicht wirklich etwas verraten kann, nicht nur eine Chance für die Mechatronics bleiben, sondern auch eine langanhaltende Erfolgsgeschichte für den Mechernicher Wirtschaftsstandort werden.

pp/Agentur ProfiPress (https://www.mechernich.de/rathaus-politik/presse/detailansicht/mechatronics-rekrutiert-in-china)

Die Matratzen sind noch nicht ausgepackt. Mechatronics-Geschäftsleiter Jürgen Carl (l.) gewährte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick auch einen Blick ins Innere der Container, in denen maximal zwei Personen untergebracht werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress